Kleine Schiffe konnten kurze Strecken von der Besatzung und Hilfskräften auf Rudern und in Trageschlingen getragen werden.
Bei größeren Booten ging dies nicht und sie wurden über mittellange Distanzen gerutscht. Dazu legte man einfach frisch gefällte Äste und Zweige vor und unter den Kiel und das Boot glitt wie "geschmiert" auf dem Saft unter der frischen Rinde die vom Kiel weckgerissen wurde. Sollten längere Strecken überwunden werden konnte man abhängig vom Terrain das Boot auf eine Achse mitten unter dem Kiel setzen und rollen. Ruder an den Seiten aus den Boot stehend dienten der Besatzung zum schieben, bremsen und balancieren der Rumpfes auf der Achse. Eine über die Steven stehende Stange, Lanzen oder Ruder dienten der Steuerung und der Rest der Besatzung zog oder bremste das Gespann mit Leinen. Es gab mich hoher Wahrscheinlichkeit schon damals eine Infrastruktur zwischen wichtigen Fluss- und Seesystemen wo man sich Ochsen- oder Pferdegespanne mieten konnte. Eine andere Möglichkeit war den Kiel in einen speziell dafür ausgehöhlten Baumstamm zu stellen und diesen dann als eine Art Schlitten zu ziehen. Zur Größe der Schiffe die auf diese Art transportiert werden konnten kann man davon ausgehen das sie nicht größer als 9m max. 10m waren, also per Definition "Boote", ab 12m sprach man von "Schiffen" und die gingen meist per Seeweg.
In historischen Experimenten hat man solche Reisen der Gotländischen Wikinger ins russische Reich und weiter bis Konstantinopel und zur Krim nachvollzogen. Die Boote segelten ostwärts über die Ostsee und die Flüsse hinauf. Auf diese Weise konnten sie in Binnenseen wie den Ladoga und Flüsse wie den Djnpr, die Wolga oder die Donau kommen mit direkter Verbindung zum Schwarzen Meer und den Sultanaten mit denen man Handel trieb.
22-10-2021 ]
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